Ich stand also inmitten dieses schwitzenden Menschenknäuels, als plötzlich die rote Anzeige auf meiner Kamera aufleuchtete. Akku fast leer. Ach Sarita, you had one job. Aber von vorne.
Moskauer Straßenverkehr, die erste
Heute Abend stand ein wichtiges Ereignis an – der Science Tunnel vom Max-Planck Institut sollte in Moskau eröffnet werden. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe, Fotos von der damaligen Staatsministerin Cornelia Pieper, sowie dem Vertreter des russischen Präsidenten, Michail Schwydkoi, zu machen – und dann am besten noch beide zusammengequetscht auf einem Foto mit dem Vertreter von Volkswagen. Okay, let’s go!
Zwischen mir und der Location befand sich komplett Moskau – aber zum Glück nahm ein Botschaftsmitarbeiter mich und zwei andere Praktis in seinem Auto mit. Es kam, wie es in Moskau immer kommt: Stau. Trotzdem kamen wir pünktlich an. Denn Stau wird in Moskau grundsätzlich einkalkuliert.
Und einmal Cheeeeeese!
Es war très chic. Schicke Menschen, leckere Häppchen und was sonst noch alles zu einer wichtigen Eröffnungsfeier dazugehört. Nachdem wir Teil des russischen Fernsehens wurden (Agi und ich als Komparsen, Tibor sogar als Hauptdarsteller;-) wurde es ernst.
Die Staatsministerin und Michail Swydkoi eröffneten die Veranstaltung mit einer Rede. Ich stand also inmitten dieses schwitzenden Menschenknäuels bestehend aus bilderhungrigen Journalisten, als plötzlich die rote Anzeige auf meiner Kamera aufleuchtete. Akku fast leer. Ach Sarita, you had one job.
Bitte recht freundlich, Frau Staatsministerin
Ich hatte nur noch wenige Fotos übrig – und es war immer noch nicht das richtige dabei, das ich gegen 19 Uhr (deutsche Zeit, wohlgemerkt, Zeitverschiebung, aaaahhh) ans Auswärtige Amt in Berlin schicken sollte. Als sich die Menschentraube langsam auflöste, war ich schon weg – und hatte die Staatsministerin inklusive der zwei Herren angequatscht. Und bekam meine Fotos. Dann ging meine Kamera aus.
Moskauer Straßenverkehr, die zweite
Der Glücksmoment währte nur kurz – denn die Deadline war nur noch 45 Minuten entfernt. Und zwischen ihr und mir lag wieder einmal komplett Moskau. Wie gut, dass Diplomaten über Immunität im Gastgeberland verfügen. Denn somit ging es mit deutlich überhöhter Geschwindigleit unter Berücksichtgung von – lasst mich überlegen – keiner Verkehrsordnung zurück zur Botschaft. Stau? Rote Ampel? Egaaaal – denn wir haben ein rotes Kennzeichen. Ciao!
Zurück in der Botschaft. Speicherkarte rein, die tausend Bilder durchklicken. Zum Glück hatte ich tatkräftige Unterstützung. Und somit schafften es die Fotos rechtzeitig nach Deutschland. Hier könnt ihr sie euch ansehen 🙂
Einmal auf der Seite des Auswärtigen Amt.
Und ein paar mehr auf der Seite der Deutschen Botschaft in Moskau.