Die Stadt Prizren im Süden Kosovos gilt als das kulturelle Zentrum des Landes und hat mich äußerst positiv überrascht.
Unter der Stadt mit dem etwas seltsamen Namen konnte ich mir anfangs nicht viel vorstellen, doch tatsächlich ist Prizren viel sehenswerter und hübscher als die Hauptstadt Pristina. Wer in den Kosovo reist, sollte auf jeden Fall hier vorbeischauen!
Die Kleinstadt kann man ganz entspannt an einem Tag zu Fuß besichtigen. Das Schöne dabei ist, dass einfach schon das Herumlaufen und Herumschauen so viel Spaß macht, es gibt keine Endlos-Liste von Sehenswürdigkeiten, die abgehakt werden müssen (ich bin sowieso eher ein Fan von Herumlaufen & Herumschauen ;-)).
Was es alles zu sehen gibt? Schaut mal:
Steinbrücke
Durch Prizren fließt das Flüsschen Bistrica, welches die Stadt in Altstadt und Neustadt unterteilt. Viele kleine Brücken verbinden beide Teile der Stadt.
Am prägnantesten ist die alte Steinbrücke im Zentrum von Prizren. Gemeinsam mit der Sinan-Pascha-Moschee und der Kalaja-Festung im Hintergund liefert sie das Fotomotiv der Stadt!
Sinan-Pascha-Moschee
In Prizren gibt es sehr viele Moscheen, viele davon gefühlt dicht aneinander. Die beeindruckendste und prägnanteste von ihnen ist die Sinan-Pascha-Moschee direkt im Zentrum der Altstadt von Prizren. Die Moschee hat mit 42 Metern das höchste Minarett im Balkan.
Altstadt
Jahrhundertelang lebten in Prizren Menschen verschiedener Religionen friedlich zusammen. Das zeigt sich auch im Stadtbild: Moscheen, Synagogen, orthodoxe Kirchen und katholische Kirchen – alle Gotteshäuser sind hier vertreten. Deswegen wurde Prizren früher auch das „Jerusalem des Kosovo“ genannt – naja, zumindest bis zum Kosovokrieg…
Historische Gebäude, daneben moderne Cafes und Restaurants, im Hintergrund die Berge. Vereinzelte kleine Pferdekutschen hinterlassen ein gleichmäßiges Klackern auf dem Kopfsteinpflaster.
Es macht einfach Spaß, die kleinen Gassen der Altstadt zu erkunden, einen leckeren Macchiato in einem der Cafes zu schlürfen, den Fluss über die verschiedenen Brücken zu überqueren und sich schließlich gemächlich auf den Weg zur Kalaja-Festung zu machen.
Bogorodica Ljeviška
Auf dem Weg hinauf zur Kalaja-Festung kommt man auf halben Wege an der serbisch-orthodoxen Kirche „Bogorodica Ljeviška“ vorbei. Die Kirche wurde während der osmanischen Herrschaft in eine Moschee umgewandelt. Im 20. Jahrhundert bekam sie den Status eines Klosters.
Kalaja Festung
Der Besuch der Kalaja-Festung ist ein absolutes Muss. Nur etwa 15 Minuten dauert der Anstieg vom Stadtzentrum zur Festung. Von dort hat man einen Wahnsinns-Ausblick über Prizren, und wenn man zur richtigen Uhrzeit da ist, hört man die Muezzin-Rufe aller Moscheen in Prizren gleichzeitig von dort aus.
Die Festung entstand bereits in der Antike. Sie wurde zu einem Kulturdenkmal von besonderer Wichtigkeit erklärt und ist heute eines der am meisten besuchten Touristenziele des Kosovo.