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O(h)nur 3 Stunden Verspätung!

Es ist kalt. Und es ist warm. Und wenn sich die Welt anfängt zu drehen kurz bevor du ins Flugzeug steigst, so kann man das als leichten – vorsicht Wortspiel – Anflug einer Erkältung interpretieren.

Onur ist überall, nur nicht am Flughafen

Es ist Valentinstag, die Sonne strahlt und somit der perfekte Tag, um mit ausgebrochener Grippe fünf Stunden am Flughafen zu verweilen und auf die Ankunft der türkischen Billigflugmaschine zu warten. Onur Airlines…nie gehört, was steckt wohl hinter diesem mysteriösen Namen? Wir starten unsere ausgiebige Recherche mit einer Applikation, die mit T beginnt und mit der Nationalität des indischen Subkontinents aufhört. Tatsächlich, wir werden fündig: Onur leibt und lebt! Es gibt ihn, diesen Onur. Wahnsinn.

Kein Platz für uns im Flugzeug? Erstmal Medikamente!

Im Eifer des Gefechts schmeißen wir uns ein paar homöopathische Kügelchen in den Rachen und chillen uns zurück ans sonnendurchflutete Fenster. Wärme. Warten auf Onur.

Dann, mit drei Stunden Verspätung, ist er endlich da. Wir können es kaum fassen. Die Leute stürmen an Bord, ich witzel noch herum: Pass auf, wir kriegen wahrscheinlich gar keinen Platz mehr. Im Flugzeugarm sacken wir in uns zusammen. Wir können nicht mehr und es geht nicht weiter doch das Flugpersonal vertreibt uns von unserem grau-grünlichen Kurzhaarteppich.

Das ist dann der Moment, indem man überlegt zur Wahrsagerin umzuschulen: Unsere Plätze waren natürlich belegt. Das Feilschen beginnt, aufgebrachte und genervte Menschen. Alles egal. Nur sitzen und schlafen bitte, Danke. Uns wird ein kleines Begrüßungsbonbon gereicht. Das war’s dann aber auch.

Ankunft Istanbul-Atatürk: röchel, hust, schnief

Wir erreichen den Istanbul-Atatürk Flughafen. Röchelnd, ausgehungert und halb verdurstet streifen wir durch das Terminal auf der Suche nach Geld, Wasser und Shuttlebus. Natürlich verpassen wir den Shuttlebus. Du denkst dir dann: Schlimmer geht’s nicht. Da dir das Leben jedoch zeigen will wer der Babo ist, hat es für die nächsten Tage noch ganz andere Dinge auf Lager. Gut, dass man das vorher manchmal gar nicht so genau weiß.

Nachdem wir nach langem Fußmarsch durch die Samstagabendpartyszene Istanbuls mit kurzem Esskastanienstop endlich unser kleines Hostel entdecken, zeigen die Zeiger der Uhr bereits ein Uhr nachts. Herzlichst werden wir von Mehmet, dem Hostelbesitzer, und seinen ganzen männlichen Freunden begrüßt, die alle gleichzeitig von ihren Plätzen aufspringen damit wir uns setzen können .

Ob wir denn jetzt noch mit Feiern kämen? Wie frisch einen Schminke doch hält. Nein, wir wollen schlafen. Viel, lang und im Warmen. Viel und lang hat funktioniert.

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