Nein, das hier ist keine niedliche, schattige Gasse Im Herzen von Buenos Aires. Hier liegen jene Personen begraben, die Rang und Namen hatten – oder ein halbes Vermögen in der Portokasse. Ein Mausoleum reiht sich ans nächste, mehrstöckig mit Wendeltreppen, die bis tief in die Grabkammern unter der Erde führen. Auch Evita liegt hier begraben, doch ihr Grab ist verhältnismäßig schlicht gehalten.
Friedhof von Recoleta: Beeindruckend schaurig
Der Friedhof von Recoleta ist ein wahrer Touristenmagnet. Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich mir nicht viel dabei. Friedhof ist Friedhof, und im Grunde sind sie doch alle ähnlich. Doch schon am Eingang bleibt einem der Mund offen stehn: wie kleine Häuser reiht sich hier Grab an Grab, prächtige Säulen und Monumente aus unterschiedlichstem Material und verschiedenster Epochen. Und oft ist man, trotz der vielen Menschen, ganz allein und verloren klein in irgendeiner Gasse.
Auch um diesen Friedhof ranken sich Schauergeschichten. Ich bin mit Nati, meiner Brieffreundin aus dem Süden von Buenos Aires unterwegs. Während wir durch die Gassen schlendern, erzählt sie mir munter, dass eine junge Präsidententochter ermordet wurde und ihr treuer Hund aus Trauer um die junge Frau im gleichen Moment am gebrochenen Herzen starb. Das Berühren der Nase der Bronze-Hundefigur bringt Glück (na, das ist ja mal was ganz Neues…).
Trotzdem ist man ganz froh, dann irgendwann den Friedhof wieder verlassen und sich stärken kann. Beispielsweise mit einem submarino (Trinkschokolade) und einem kleinen, aber reichhaltigen Alfajor (Schokokeks mit Karamell).