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Kolumbien: Welcome to „Locombia“

Der Alptraum aller Eltern hat einen Namen und eine wunderschöne Andenkette: Kolumbien, oder scherzhaft auch „Locombia“ genannt (Loco=verrückt, Colombia=Kolumbien). Mit dem Schrottbus (ja, Ecuador hat definitiv die schrecklichsten Busse – da nützt es auch nichts, wenn die mit bunten Gardinen un Lichterketten dekoriert sind) gehts nach Tulcán an der ecuadorianisch-kolumbianischen Grenze.

Grenzüberquerung Ecuador – Kolumbien schwer gemacht

Die Grenzüberquerung verlief wie folgt: vier Stunden in dem hässlichen Bus zur Grenzstadt Tulcán. Dann, ganz logisch, erst einmal mit dem Taxi zehn Minuten zur „richtigen“ Grenze. Dann über das kleine Grenzflüßchen rüberlaufen, einchecken und dann wieder mit dem Taxi zehn Minuten zur kolumbianischen Grenzstadt Ipiales. Alles äußerst logisch.

Mein erster Stopp ist Pasto. Der Weg dorthin superschön, besserer Bus, grüne Wiese, tolle Berge, viele Kühe und ganz viel Klimaanlage. In Pasto selbst gibt’s nicht allzu viel zu sehen, aber es gibt eine schöne Lagune eine halbe Stunde Autofahrt durch die Berge entfernt: La Cocha.

La Cocha: Bin ich im Schwarzwald?

Auf der Busfahrt nach Pasto hatte ich wieder einmal eine Argentinierin kennen gelernt. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur La Cocha – für den Weg muss man spezielle Taxis nehmen, die dorthin fahren. Warum? Keine Ahnung. Die Fahrt ist kurvenreich, und wir rammen um Haaresbreite eine Kuh – aber gut, irgendwann kommen wir dann doch an. Wie hat man sich diese Lagune vorzustellen? Nun ja, sagen wir so: Die Häuser erreicht man über Sandsäcke und Holzbretter – die Bewohner laufen in Gummistiefeln umher. Das Design der Häuser erinnert stark an ein kleines Dorf im Schwarzwald – das Wetter ebenfalls.

Popayán: Weiße Stadt in den Anden

Zwei Tage später gehts weiter nach Popayán. Mit meinem ganzen Gepäck schlendere ich durch die Straßen, auf der Suche nach einer Unterkunft. Ein paar Typen heißen mich herzlich „Willkommen in Locombia“. Ohhh Popayán ist total schön, aber klein. An einem Morgen kann man sich hier alles anschauen. Der wohlige Duft von frischen Backwaren liegt in der Luft, die Kirchenglocken der weißen Santo Domingo Kirche läuten und verleihen der Kleinstadt in den Bergen eine ganz besondere Stimmung. Schöne weiße Gebäude, ordentlich, ruhig. Und man kann ganz gut shoppen, nur leider gibt mein Rucksack das nicht so her.

Popayán von oben

Du bist aus Gold! Ich bin aus Gold?

Ich komme zu Hause bei einer alten Dame unter. Von dort aus starte ich meine Streifzüge durch die ehemalige Kolonialstadt. Auf dem Weg zum Wochenmarkt kommt mir ein kolumbianischer Jesusverschnitt entgegen und versucht mich zu segnen. „Du bist aus Gold“, sagt er, „Du bist ein goldener Engel“. Ja, doch, ja stimmt, das hätte ich beinahe vergessen, dass ich das ja wirklich bin. Auf dem Markt schien ich mal wieder in die falsche Richtung zu laufen (ich weiß auch nicht, wie das immer passiert), weil selbst die Marktschreier ihr wichtiges Telefonat beendeten, um mich darauf aufmerksam zu machen, doch besser wieder umzudrehen. Hach, überall gibt es so unglaublich nette Menschen.

Jetzt wird es Zeit, die frische Andenluft gegen heiße Salsaklänge einzutauschen. Es geht ins superheiße Cali. Doch der Weg nach Cali hat seine Tücken.

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