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Schiraz: …wie die Made im Snack

Das Leben ist wie eine bunte iranische Nussmischung. Es gibt richtig viele verlockende Leckerein – nur in einigen sind Maden drin.

Willkommen in Schiraz

Im Iran kann einem eigentlich nichts passieren. Wirklich nicht. Denn die Leute kümmern sich so sehr um einen, dass es manchmal sogar zu viel wird. Unsere Gastgeber aus Isfahan brachten uns noch bis in den Bus hinein, bevor sie uns nach Schiraz weiterreisen ließen.

Wir kamen spät abends in unserer Unterkunft an – und fühlten uns in die Siebziger zurückversetzt (obwohl wir die ja aus eigener Erfahrung gar nicht kennen). So richtig wohl fühlten wir uns hier nicht, also bummelten wir noch ein bisschen über die große Einkaufsstraße, auf der überraschenderweise sehr viele Jeans verkauft werden.

Los geht’s!

Am nächsten Morgen machen wir uns auf zu einem kleinen Spaziergang durch die Stadt (im Endeffekt ein eintägiger Spaziergang ohne wirkliche Pause ;-)). Wir laufen vorbei an zahlreichen Gewürzständen und Jeansläden, werden – wie immer – fast von jedem  herzlich willkommen in Schiraz geheißen.

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Unser erstes Ziel war die Arg-e Karim Khani. Eine Art Zitadelle, Eintritt sechs Euro – surprise, surpriseeee! – denn zu der Zeit betrugen so gut wie alle Eintrittspreise sechs Euro (nicht immer gerechtfertigt). Also bezirtsten wir den Wachmann – und baten ihn direkt danach, ein Foto von uns zu machen.War schön da! Und schattig, juhu!

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Jedem Tierchen sein Pläsierchen, jeder Made ihre Cashewnuss

Wir hatten uns die ganze Zeit drauf gefreut. Auf unsere ganz eigene Nussmischung – mit all den Nüssen, die wir wollten. Und dann sahen wir diesen Laden und haben uns unsere Nussmischung zusammengestellt. Auf dem Vorplatz der Vakil-Moschee verputzten wir sie fast komplett. Bis Rebecca anfing die Nüsse zu öffnen – fast in jeder Nuss waren Larven. Wir mussten uns zusammenreißen, nicht auf den Moscheevorplatz zu reihern.

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Also packten wir ein paar „Beweisnüsse“ zusammen und gingen zurück in den Nussladen.Die Männer glaubten uns nicht, bis wir ihnen eine Cashewnuss unter die Nase hielten, aus der gerade eine Made schlüpfte. Sie wollten die Nüsse in die Boxen zurückkippten, als sie merkten, dass wir unsere ganz eigene Nussmischung aus allen Boxen zusammengestellt hatten. Als Entschuldigung bekamen wir unser Geld und ein paar Zuckerstäbe für den Tee. Und wenn die Larven bei uns im Bauch schlüpften, würden sie dann zu Schmetterlingen?

Ein paar Eindrücke aus der wunderbaren Stadt Schiraz

Kunsthandwerk

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Historisch

Schāh Tscherāgh Moschee, hier liegt der Bruder des achten Immans begraben. Ein Guide führt einen durch die riesige Anlage und am Ende gibt es kostenlosen Tee und ein paar Süßigkeiten.

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Poetisch

Der bekannteste persische Dichter liegt in Schiraz begraben: Hafez.

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Hafez` Grab in Schiraz

Die Verfolgungsjagd

Natürlich konnte der Tag nicht gewöhnlich zuende gehen. Auf dem Weg zurück ins Hotel fielen uns schon bald zwei Typen auf, die uns permanent verfolgten, kurz anrempelten und dann wieder verschwanden. Doch immer wieder tauchten sie auf, verlangsamten ihren Schritt, um dann wieder schnell an uns vorbeizulaufen. Unsere kurze Ausflüge in diverse Jeansläden halfen nichts – sie fanden uns immer wieder. Bald waren wir schon an unserer Unterkunft angelangt, doch sie sollten bloß nicht wissen, wo wir wohnten.

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Bazar in Schiraz

Wir warteten, bis sie uns wieder einmal überholten und huschten dann in eine Einkaufspassage, rannten in das unterste Stockwerk und liefen in die hinterste Ecke. Dort verweilten wir ein paar Minuten und fingen an, nach Handcremes zu suchen (Man muss das Notwendige mit dem Schönen verbinden, oder so). Nach einer halben Stunde in der Passage dachten wir, die Luft sei rein. Also gingen wir die Treppenstufen hinauf.

Aber plötzich sahen wir sie – sie standen direkt am Treppenabsatz und blickten uns an. Wie von der Tarantel gestochen rannten wir wieder hinunter, zum nächstbesten stark aussehenden Verkäufer und versuchten ihm mit Händen und Füße die Situation zu erklären.Er holte von der anderen Seite des Einkaufszentrums seine englischsprechende Nichte hinzu, die ihn anschließend damit beauftragte, uns heimlich zum Hinterausgang zu eskortieren. Zum Glück lag der Hinterausgang fast gegenüber unserer Unterkunft, sodass wir unbemerkt hineinhuschen konnten. Puh, Glück gehabt! Jetzt erstmal schlafen…

Ein Gedanke zu „Schiraz: …wie die Made im Snack

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