Nur etwa zwei Autostunden von Erbil entfernt befindet sich eines der bedeutendsten Kloster des Iraks: Das Rabban Hormizd Kloster in Alqosh. Das chaldäische Kloster liegt in in der Nähe des Dorfes Alqosh im Nordwesten Kurdistans, inmitten der angrenzenden Berge.
Anreise zum Rabban Hormizd Kloster
Von Alqosh bis zum Kloster fährt man etwa fünf Minuten mit dem Auto. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, die hier halten. Der einfachste Weg, das Kloster zu erreichen, ist mit dem Auto bzw. Taxi.
Auf dem Weg dorthin kann man einen kurzen Stopp beim Kloster „Lady of the Seeds“ bzw. auch bekannt als das Kloster der Jungfrau Maria, machen. Es gilt als Aushängeschild für die chaldäische Kultur und Glauben. Ursprünglich wurde das Kloster gebaut, um den Mönchen aus dem Rabban Hormizd-Kloster eine neuere, moderne Bleibe zu bieten.
Um zum Rabban Hormizd zu gelanden, folgt man die Straße weiter den Berg hinauf. Die Straße zum Kloster ist durch ein Tor abgeriegelt. Ich gebe euch die Info deshalb, da es um die Mittagszeit eine Pause gibt. In der Zeit werden keine Besucher in das Kloster gelassen. Das solltet ihr bei eurer Reiseplanung beachten.
Highlights Rabban Hormizd Kloster
Das erste Highlight ist die Serpentinenstraße, die hoch zum Kloster führt. Vom Kloster aus hat man einen tollen Blick auf die kurvige Piste. Doch keine Sorge – die Straße ist asphaltiert und sehr gut ausgebaut. Von oben sieht sie bedrohlicher aus, als sie es eigentlich ist.
Vom Parkplatz könnt ihr nun rechts oder links herum euren Rundgang durch die Außenbereiche des Klosters beginnen. Über zahlreiche Treppen erklettert ihr das Kloster, das nach Rabban Hormizd benannt wurde (Rabban ist das syrische Wort für „Mönch“).
Das Kloster wurde im 7. Jahrhundert gegründet und war zunächst ein bedeutender Ort für die christlichen Ostsyrer, heute für die Chaldäisch-Katholische Kirche. Es gilt als eine der ältesten christlichen Ortschaften des Iraks. Anders als viele andere Orte im Nordirak fiel es nicht dem IS zum Opfer.
Obwohl viele Treppen abgesperrt sind und man aus Sicherheitsgründen nicht in die umliegenden, höhergelegenden Höhlen klettern darf, ist das größte Highlight des Klosters jedoch frei zugänglich (sofern gerade kein Gottesdienst abgehalten wird).
Denn das Highlight des Kloster ist ein unterirdisches Gangsystem. Vom kleinen Innenhof mit den Olivenbaum vor der Kapelle aus gelangt ihr durch den Innenraum der Kirche in einen dunklen Gang, von dem weitere kleine Gänge abzweigen. Macht eure Taschenlampen an und zieht die Köpfe ein, beim Laufen durch die engen Gänge fühlt man sich wie bei Tomb Raider!
Für den Besuch des Klosters könnt ihr etwa 1-2 Stunden einplanen. Wenn ihr früh aufgebrochen seid, bietet es sich an, die Tour nach Alqosh mit einem Besuch in Lalish zu kombinieren, da beide Orte in der Nähe liegen. Jeweils ein halber Tag inklusive Fahrtzeit ist ausreichend für beide Orte.
Fahrtzeit:
- Erbil <-> Alqosh: ca. 2 Stunden (Auto)
- Alqosh <-> Lalish: ca. 45 Minuten (Auto)
- Alqosh <-> Duhok: ca. 50 Minuten (Auto)
Eintrittspreise:
- Rabban Hormizd Kloster: kostenlos
- Kloster Jungfrau Maria Alqosh: kostenlos
Wichtig zu wissen: Einige Taxifahrer meiden Alqosh, da es angeblich bereits im Zentralirak liegt bzw. eine Pufferzone zwischen den „beiden Iraks“ bildet. Wir hatten damals keine Probleme, den Ort und das Kloster Rabban Hormizd zu besichtigen, da es ist ein touristisches Ziel ist. Wichtig ist, dies vorher mit dem entsprechenden Fahrer zu klären, damit keine Missverständnisse auftreten.
