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Nach Jordanien reisen: Mit Koffer oder Rucksack?

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Hier erfahrt ihr, ob ihr Jordanien mit Koffer oder Rucksack einfacher bereisen könnt.

Ich liebe ja mein Backpack: Man schmeißt alles rein, macht oben zu und schwingt es sich auf den Rücken. Ok, zugegeben, nach einiger Zeit wird es ziemlich kuddelmuddelig im Innern des Rucksacks. Aber Koffer? Das hat so was von Pauschaltourismus. Das wirkt so starr. Und dann in einem Wüstenstaat wie Jordanien?

1. Preis

Mittlerweile gibt es viele Billigflüge nach Israel, sodass ihr von Eilat (Israel) relativ schnell über die Grenze nach Jordanien kommt. Das lohnt sich preislich oft mehr, als direkt nach Amman zu fliegen und ist super easy zu bewerkstelligen. Ganz günstig und ohne Aufpreis fliegt ihr mit einem kleinen Handgepäck-Koffer.

Ich war zwei Wochen im Dezember mit Handgepäck in Jordanien und Israel unterwegs und ich bin gut damit ausgekommen. Ihr wisst ja – weniger ist mehr. Und mit der Zeit packt man auch nicht mehr so viel Zeugs in den Rucksack oder Koffer.

Der Vorteil eines Koffers ist hier definitiv, dass kleine Handgepäck-Koffer die genauen Maße für das Bordgepäck erfüllen. Bei Rucksäcken ist es schwieriger einzuschätzen und man denkt sich: Ochjoa, das stopf ich jetzt vorsichtshalber auch noch rein. Und zack, ganz schnell weicht man von den Maßen ab und wird zur Kasse gebeten.

Da Handgepäck keine Zusatzkosten verursacht, Rucksäcke mit falschen Maßen, die zu voll gepackt worden sind, aber schon als richtiges Gepäckstück gelten, geht der Punkt hier klar an den Koffer.

2. Flughafenkontrollen

Auch hier liegt der kleine Koffer vorn. Denn insbesondere wenn ihr über Israel einreist, erwarten euch strenge Kontrollen am Flughafen. Besonders dann, wenn ihr ein Iran-Visum im Reisepass kleben habt.

Da kann es schon einmal sein, dass ihr euer komplettes Gepäck auspacken müsst – und das ist bei einem Backpack der totale Albtraum. Auch wenn es insgesamt kein großes Vergnügen ist: Den Koffer einmal aufmachen und die Sicherheitsbeamten drin rumwühlen lassen anstatt den kompletten Rucksack auszukippen ist um einiges angenehmer.

Ein weiterer Punkt ist, dass große Rucksäcke oft als Sperrgepäck eingecheckt werden müssen. An für sich kein großes Problem, aber viel umständlicher als mit den kleinen Koffer durch die Sicherheitskontrollen zu rollen.

Auf dem Weg Richtung Jordanien

3. Gewicht

Hier gilt die Devise: Wo wenig reinpasst, kann auch wenig reingestopft werden. Oder so. Zumindest sind die Grenzen des Koffers klar geregelt, was einen nicht in Versuchung führt, nutzlose Dinge mitzunehmen. Der Nachteil ist natürlich genau dieser: Man muss sehr gut überlegen, was man einsteckt.

Da man das aber auch sehr wohl bei einem großen Rucksack machen kann, steht es in diesem Punkt unentschieden. Denn jeder ist seines eigenen Glückes – beziehungsweise Gepäckgewichts-Rückenschmerzen-Risiko-und-Tragelust’s Schmied!

4. Transport

Hier kommt es natürlich darauf an, in welchem Land ihr unterwegs seid und ob ihr eher wandert oder mit dem Bus herumtourt. Für Jordanien kann ich drei Dinge festhalten.

1) Das Netz des öffentlichen Nahverkehrs ist kaum ausgebaut. Es fahren nur wenige Busse und meistens nur auf den großen Routen, sprich von Amman nach Pusemukkel. Aber nicht unbedingt zwischen Pusemukkel 1 und Pusemukkel 2. Naja, jedenfalls werdet ihr  euch meistens mit (Sammel)-Taxis fortbewegen. Das heißt wiederum, dass ihr eure Koffer immer gut und einfach verstauen könnt. Rucksäcke sind da per se natürlich kein Hindernis, bieten aber auch keinen Vorteil.

2) Wenn ihr zwischen Israel und Jordanien reist oder sei es auch am Flughafen: Da es so wahnsinnig viele Kontrollen gibt, müsst ihr euren Rucksack permanent auf und absetzen. Das ist nicht nur ultranervig, sondern geht auch nach und nach auf die Schultern.

3) In der Stadt sieht es dann etwas anders aus. Wenn die Straße steil nach oben geht, ihr ständig irgendwelche Straßen und Bordsteine überqueren müsst und es vielleicht sogar regnet, dann wünscht man sich doch ganz schnell sein Backpack (mit Regenplane) zurück. Aber so viele Städte gibt’s ja in Jordanien auch nicht 😉

Grenze Eilat/Akaba

Und was ist mit der ganzen Wüüüüsteeee? Nun, da kommt es natürlich darauf an, ob ihr selbst durchs Wadi Rum latscht oder mit einer Tour mitgeht. Wenn ihr dort zeltet und Zelte etc. mit euch rumschleppt liegt natürlich auf der Hand, dass es nicht so viel Sinn macht einen Rollkoffer durch die Wüste zu ziehen.

Selbst im Wadi Rum zu wandern ist zwar möglich, aber nur für erfahrene Wanderer empfehlenswert. Als wir dort waren, haben Beduinen gerade ein Pärchen aufgegabelt, dass sich etwas in der Wüste verlaufen hatte. Daher brauchen die meisten von euch wahrscheinlich keinen Rucksack, da ihr dann mit dem Jeep unterwegs seid.

Keine Sorge, so wird es nicht enden

5. Stabilität

Rucksäcke sind dafür ausgelegt, harschen Wetterbedingungen zu trotzen und widersetzen sich spitzen Ästen, scharfen Sandkörnern und modrigem Schlamm. In Jordanien ist es vor allem der Sand, der bespielsweise den kleinen Kofferrädern den Gar aus machen kann. Mir ist am Ende sogar die Stange abgebrochen – wahrscheinlich hatte ich da manchmal etwas zu viel Energie…

dennoch!

–Fazit–

Für Jordanien gewinnt für mich (und ich glaube ich spreche da auch für meine Reisekumpanin mit Rucksack) der kleine Rollkoffer. Sie sind oft handlicher, leichter und kostengünstiger. Obwohl Rucksäcke meist stabiler sind und praktisch für längere Wanderungen, so werden die meisten von euch in Jordanien wahrscheinlich besser mit einem Koffer auskommen.

Hast du auch noch Tipps zum Reisen mit Koffer und/oder Rucksack? Lass andere daran teilhaben und schreib deine Ideen in die Kommentare!

 

2 Gedanken zu „Nach Jordanien reisen: Mit Koffer oder Rucksack?

  1. Hi, mein Freund und ich planen von Eilat nach Jordanien für ein paar Tage zu fahren und dann wieder zurück nach Israel (auch bei der Grenze Aquaba-Eilat). Weißt du ob die Hin – und Zurückreise problemlos klappt oder ist das ein Problem, wenn man nach ein paar Tagen wieder zurückkommt?
    Danke und VG

    1. Hey Sarah,
      sorry, dass ich dir jetzt erst antworte – dein Kommentar ist irgendwie untergegangen! Ich hoffe, es ist nicht zu spät 🙂 Also ich kann dir nur berichten, wie es 2017 war, und da war es gar kein Problem, die Grenze zu überqueren – egal, in welche Richtung. Ich weiß nicht, ob es jetzt Unterschiede wegen Corona gibt. Auf meiner Seite findest du auch einen Bericht über die Grenzüberquerung zur Grenze Eilat. Vergesst nicht, dass ihr auf israelischer Seite eine Ausreisegebühr entrichten müsst. Wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne 🙂

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